Lassen Sie uns die Kulturen der Welt feiern

Weihnachten ist für die Deutschen das wichtigste Fest des Jahres, aber wissen Sie, was das Äquivalent des Weihnachtsfestes in Indien, China oder Afghanistan ist? Willkommenskultur heißt, sich mit seinem Gegenüber zu beschäftigen, zu wissen, woher er kommt und was ihn bewegt. Diese Grundidee diente der ICUnet.AG als Inspiration für ihre diesjährige Weihnachtsaktion.
In enger Zusammenarbeit mit ihren interkulturellen Beratern erstellte die ICUnet.AG ein Booklet, in dem sie zehn sehr unterschiedliche Länder und ihre wichtigsten Feste vorstellt. Für jeden Festanlass erstellte sie zudem eine ganz besondere Grußkarte. Wissen Sie zum Beispiel, wieso das Diwali-Fest auch Lichterfest genannt wird oder wann in China das neue Jahr eingeläutet wird? Gerne möchte die ICUnet.AG Sie dazu einladen, gemeinsam Kulturen zu feiern. 
Licht über Dunkelheit: Das Diwali-Fest
In Indien ist Weihnachten zwar ein offizieller Feiertag, doch für die überwiegend hinduistische Bevölkerung hat das Diwali-Fest einen wesentlich höheren Stellwert. Das mehrtägige Fest beginnt immer am fünfzehnten des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/ Anfang November) und wird neben Indien auch in Sri Lanka, Nepal und anderen vom Hinduismus geprägten Ländern begangen.
Wesentliches Element von Diwali sind Lichter, welche die guten Götter anlocken sollen. Aus diesem Grund wird das Fest auch als Lichterfest bezeichnet. Traditionell zieren Öllampen, sogenannte Diya, die Straßen des Landes; in den eher ländlichen Regionen werden viele Häuser während des Lichterfestes ausschließlich mit Öllampen beleuchtet. Die Kernaussage des Festes ist der Sieg des Guten über das Böse, des Lichts über die Dunkelheit und das Erkennen eigener innerer Stärken. Schon Tage vor dem Fest werden überall auf den Straßen Knallfrösche und Feuerwerkskörper entzündet, am Feiertag selbst knallt und kracht es überall, ähnlich wie in Deutschland zu Silvester.

Rote Laternen als Wegweiser des Glücks
Auch in China hat Weihnachten eine eher nachgeordnete Rolle, da ein großer Anteil der Chinesen dem buddhistischen Glauben angehört. Das wichtigste traditionelle Ereignis des Jahres ist der chinesische Jahreswechsel. Das chinesische Neujahr beginnt weder in der Volksrepublik China noch in Taiwan am offiziellen kalendarischen Jahresanfang, sondern fällt auf einen Neumond zwischen Ende Januar und Anfang Februar. Im Jahr 2016 wird folglich am 8. Februar das neue Jahr eingeläutet, das Jahr des Feuer-Affen.
Menschen, die in diesem Jahr geboren sind, besitzen großes Selbstvertrauen, sind intelligent und wissbegierig. Zudem sind Affen sprachlich begabt und kommunizieren gerne. Um das neue Jahr zu begrüßen werden farbenfrohe Feuerwerkskörper um Mitternacht verbrannt und rote Umschläge mit kleinen symbolischen Geldbeträgen werden an Kinder und junge unverheiratete Paare überreicht. Der Abschluss des Festes wird am 15. Tag des neuen Jahres mit dem Laternenfest begangen. Hierbei zieren aufwendig hergestellte Laternen in der Glücksfarbe Rot die Straßen Chinas. Nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht leuchtet das Licht der Laternen, um dem Glück den Weg in das Haus zu leiten und böse Geister abzuschrecken. 
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Das Festtagsgebet als Höhepunkt des Fastenbrecherfestes
Das zweitwichtigste Fest in den muslimischen Ländern, nach dem Opferfest, ist das Fest des Fastenbrechens, auch Ramadanfest genannt. Es schließt unmittelbar an den Fastenmonat Ramadan an und fällt im Jahr 2016 auf den 5., 6. und 7. Juli. Beim Ramadanfest ist es üblich, seine beste Kleidung zu tragen, ein Bad zu nehmen und verschiedene Routen für den Hin- und Rückweg von der Moschee zu wählen.
Zentraler Aspekt des Festes ist das sogenannte Festtagsgebet, der Höhepunkt des Fastenbrechenfestes. Oftmals folgt auf das Gebet ein Besuch des Friedhofes, um den verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Während der Festtage, an denen alle Schulen, Ämter und Banken geschlossen haben, isst man mit Verwandten und Freunden viel gemeinsam. Die Jüngeren Mitglieder der Familie küssen die Hände der Älteren und Kinder bekommen Süßigkeiten und Geld geschenkt. In jedem Haushalt gibt es eine traditionelle Süßigkeit; in der Türkei ist Lokum, auch als „Turkish Delight“ bekannt, besonders beliebt.
Da viele Süßigkeiten verteilt werden, wird das Fest umgangssprachlich oft Zuckerfest genannt. Besonders charakteristisch bei diesem und bei islamischen Festen im Allgemeinen ist die Tatsache, dass das Fastenbrechenfest langsam durch das Sonnenjahr zurückwandert und so zu jeder beliebigen Jahreszeit stattfinden kann.