Veränderungen im Südafrikanischen Einwanderungssystem

Am 28. Juli 2017 veröffentlichte die Südafrikanische Regierung ihr aktuelles White Paper on Immigration, welches neue politische Rahmenbedingungen für eine umfassende Überprüfung und Überarbeitung des Südafrikanischen Einwanderungs-systems vorstellte. Mehrere Veränderungen wurden für die kommenden Jahre angekündigt.

 Zu den zentralen Punkten zählen:

  •  Wenn man die Südafrikanische Staatsbürgerschaft auf Basis der vorangegangenen Aufenthaltsdauer beantragen möchte – tuen Sie dies schnellstmöglich.
  • Wenn Sie ein eigenes Geschäft vor Ort aufziehen möchten oder hoch qualifiziert sind – Südafrika heißt Sie ausdrücklich willkommen.

 

Südafrikas Vision 2030 beinhaltet eine integrierende Herangehensweise, die internationale Migration unterstützt doch Souveränität, Frieden und innere Sicherheit bewahrt.

Die größten Veränderungen umfassen:

 

  • Abkopplung von Staatsbürgerschaft und Daueraufenthaltsgenehmigung

Laut des White Papers soll die Länge der Daueraufenthaltsgenehmigung nicht mehr gleichzeitig zu einem Recht auf Einbürgerung führen. Vielmehr seien Qualifikationen, Investitionen und weitere Beiträge an Südafrika ausschlaggebend. Ein beratendes Gremium soll den Bewerbungsprozess zur südafrikanischen Staatsbürgerschaft genauer unter die Lupe nehmen.

 

  • Ersetzen der permanenten mit einer langfristigen Aufenthaltsgenehmigung

Um der Vorstellung entgegenzuwirken, dass Immigranten ein konstitutionelles Recht auf Staatsbürgerschaft auf Basis der Länge des Aufenthalts haben, sollen die Aufenthaltsgenehmigungen weg von einem dauerhaften hin zu einem nur langfristigen Status. Der größte Unterschied hierbei ist, dass die bisherige Aufenthaltsgenehmigung nur schwer aufgehoben werden konnte. Dies soll mit dem neuen Visum möglich sein. Es sei besonders

 

  • Einführung eines punktebasierenden Systems zur Erlangung der Arbeitserlaubnis

Um mit ausländischen Fachkräften den wirtschaftlichen Wachstum anzukurbeln, strebt das Land einen einfacheren Immigrationsprozess an. Es soll ein Punktesystem erstellt werden, welches verschiedene Kategorien abdecken wird. Darunter fallen beispielsweise Qualifikationen, Arbeitserfahrung und Alter. Auch die Bereitschaft, das eigene Wissen vor Ort weiterzugeben, wird in diesem System erfasst. 

 

Ein weiter wichtiger Punkt im Rahmen der Rekrutierung von ausländischen Fachkräften stellt vor allem der damit verbundene Wissenstransfer dar. Dieser ist und bleibt weiterhin eine essentielle Bedingung, die es in Südafrika zu erfüllen gilt. Inwieweit dieser Aspekt umgesetzt und langfristig implementiert werden soll, steht allerdings noch aus.

 

Zu guter Letzt kommen die neuen Bestimmungen auch den Selbstständigen zugute, welche ihr eigenes Business in Südafrika aufbauen möchten. Die aktuellen Bedingungen von ZAR 5 Millionen als Erstinvestition werden dabei als zu starr betrachtet, sodass eine neue Vorgehensweise angedacht ist, welche den Unternehmern entgegenkommen soll. Wie dieser Ansatz umgesetzt werden soll, steht ebenfalls noch aus.

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Wendy Klamka

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